09.12.2020
Das Design-Projekt im BK-Unterricht der Klasse 9A unter der Leitung von Herrn Flamm schöpfte gestalterisches Potential aus den je eigenen Qualitäten digitaler und analoger Medien und der daraus resultierenden wechselseitigen Bereicherung. Herr Flamm berichtet.
Am Anfang stand die Auseinandersetzung mit realen Materialien, ihren physischen Eigenheiten und sinnlichen Impulsen, von denen sich die SchülerInnen im Gestaltungsprozess leiten liesen. Konkret entstanden hier Modelle für Designerstühle und -sessel aus Gipsguss, Leder, Holzfurnieren und vielem mehr.
In einem weiteren Schritt fotografierten die SchülerInnen das fertige Produkt und nahmen anschließend die Gestaltung zu einem Poster/Plakat mit Hilfe einer Bildbearbeitungs-App am IPad in den Blick . Spannend war das Aufgreifen "traditioneller" Arbeitsweisen des Kunstunterrichts, um bspw. Schrift zu erzeugen und diese dann durch digitale Nachbearbeitung anzupassen oder aber radikal zu verändern.
Wo analoge Medien in Bezug auf Farbgebung, Form, Kontur, Größe, Format und Effektgebung starr und festgelegt sind, konnten die SchülerInnen in der Software spielerisch Gestaltungsvarianten erkunden, diese reflektieren und erweitern. „Trial and Error“ erhielt als Kreativitätsstrategie Raum, denn Veränderungen konnten erprobt und bei Bedarf wieder rückgängig gemacht werden. So bekamen sie stetig neue Zugänge und Anregungen für die eigene praktische Arbeit.
Ganz im Projekt versunken und fast beiläufig erlernten die SchülerInnen den Umgang mit einer äußerst komplexen Software. Die erweiterte Wahrnehmung begünstigte die Entwicklung eines kritischeren Bewusstseins in Bezug auf die Wirkung (digitaler) Bildwelten. Nicht alle SchülerInnen kannten vorweg das gestalterische Potential von digitalen Bildbearbeitungsprogrammen, oder wissen um die üblichen manipulativen Eingriffe, die unsere Umgebung stets gschönt zeigen. Gleichzeitig stellen diese nicht selten Orientierungspunkte -insbesondere für Jugendliche - dar.