10.04.2017 Uhr
In den letzten beiden Schultagen unmittelbar vor den Osterferien hatten die Teilnehmer des Seminarkurses „Geschichte im Dokumentarfilm“ in einem eigens veranstalteten Filmworkshop eine bemerkenswerte Gelegenheit, ihr cineastisches Können mit professionellen Medienmachern und Autoren zu erproben und zu vertiefen.
Zu Gast waren der Freiburger Jungregisseur und Mediengestalter Simon
Schneckenburger und SWR-Fernsehredakteur Christof Gerlitz, die mit den in
Kleingruppen aufgeteilten Kursteilnehmern in ganz unterschiedliche Ecken der
Stadt Freiburg aufbrachen, um bei gleißendem Sonnenschein zum Kursthema "HEIMAT" Freiburger Charakterköpfe mit der Kamera zu porträtieren. Mit Christof Gerlitz suchte die erste Gruppe
den stillgelegten alten Friedhof in Freiburg-Herdern auf, wo mitten unter
wunderschönen, alten Bäumen und ehrwürdigen und vermoosten Grabanlagen Elisabeth
Utz mit ihrem Mann als die wohl einzigen lebenden Seelen den Friedhofspark
bewohnen.
Die Gruppe mit Simon Schneckenburger besuchte hingegen den Publizisten und leidenschaftlichen Cineasten Ludwig Amman, der in Freiburg die Kinos Harmonie, Friedrichsbau und Kandelhof betreut und führt und mit Verve für das Genre Film einsteht, seine Heimat in den Stuhlreihen der Vorführsäle verortet und mit den begeisterten Oberstufenschülern sogar Popcorn an der Kinotheke herstellte.
Zurück im FG-Schnittstudio ging es nun daran, die am Vormittag gedrehten Bilder und Interviews nach fernsehredaktionellen Vorgaben zu Beiträgen zu verdichten, was den Schülern trotz des hohen Schwierigkeitsgrads der Aufgabe gelang und zu einfühlsamen und überzeugenden filmischen Porträts führte.
Am folgenden Tag besuchte uns der freie SWR-Autor und Regisseur Tilmann Büttner zum Werkstattgespräch. In seinen filmdokumentarischen Produktionen wie den „Schwarzwaldgeschichten“ oder dem historischen Porträt über die Pfalz hat sich Büttner intensiv mit dem Thema Heimat auseinandergesetzt. Sensibel und beredt gab er den Schülern Auskunft über seine Recherchen zu Heimat, Heimatgefühl und Sehnsucht der Menschen nach Wurzeln, Bräuchen, Traditionen und Geschichte. Büttner erzählte von Drehvorhaben, den Schwierigkeiten szenischer Umsetzungen vor Ort, von Charakterköpfen vor der Kamera und den oft auseinanderklaffenden Momenten von Anspruch und Wirklichkeit im Leben des Dokumentarfilmers. Erschöpft, um vieles praktisches und theoretisches filmdokumentarisches Wissen reicher starteten die Seminarkursler nach den intensiven Workshoptagen in die Osterferien, in denen sie sich auch den eigenen Dokumentarfilmprojekten zuwenden, die sie diesen Sommer fertigstellen werden.
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