In unserem alten Schulgewölbe residiert eine Fledermauskolonie und seit rund 10 Jahren betreibt die Schule unterm Dach in direkter Nachbarschaft zu den Fledermäusen eine kleine Dokumentarfilmwerkstatt auf engagiertem und innovativem Niveau. Schülerinnen und Schüler können hier in der Oberstufe ein Jahr lang einen SEMINARKURS DOKUMENTARFILM belegen und gehen anschließend mit ihren Arbeiten ins Abitur. Sie entdecken im Verlauf des Kurses eine neue Perspektive auf das Fach Geschichte. Geschichte wird hier konkrete, plastische, lokale Geschichte des alltäglichen Lebensraumes, Geschichte als ubiquitäre Vernetzung in der Lebenswirklichkeit der Schüler, hinterfragbar und recherchierbar hinter jedem Stadtviertel, jedem Haus, jeder Straße, jedem Ort der eigenen Lebenswirklichkeit.
Problemlösendes Denken und Kreativität, - elementare Skills des 21. Jahrhunderts werden spielerisch, innovativ und ganz konkret in einem schulisch verankerten Rahmen erprobt. Ein Jahr lang recherchieren, dokumentieren und erarbeiten die Seminarkursteilnehmer ein selbständig gewähltes Thema, erforschen den historischen Gegenstand in einer schriftlichen Seminarkursarbeit, filmen und produzieren schließlich völlig eigenständig nach präzisen Vorgaben und auf Basis der Seminarkurskenntnisse ihr Thema in einer filmischen Dokumentation von ca. 15 Minuten Länge.
Die Dokumentarfilmwerkstatt ist Makerspace, Treffpunkt, Labor für kollaboratives, forschendes, schöpferisches Lehren und Lernen, ein Ermöglichungsraum, der gleichwohl hohe Anforderungen an Schülerinnen und Schüler stellt, kritisches Denken und Kreativität fördert. Die Dokumentarfilmwerkstatt kooperiert dabei seit mehreren Jahren mit dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart und veranstaltet innerschulisch Workshops mit Mediengestaltern, Redakteuren und Dokumentarfilmern. In den Schuljahren 2013/14, 2015/16, 2017/18 und 2019/20 wurde das Seminarkursprojekt Dokumentarfilm in die Filmförderung Baden-Württemberg aufgenommen.
Die Jugendlichen unserer Oberstufe lernen journalistische Kompetenzen in aktueller und filmisch-dokumentarischer Gestaltung, Dreh-, Schnitt- und Montagetechniken, der medialen Rekonstruktion von Geschichte im bewegten Bild am konkreten Recherchegegenstand anzuwenden.
Die Jugendlichen lernen die geschichtlichen Wurzeln ihrer unmittelbaren Umgebung filmdokumentarisch zu erfassen und zu verdichten. Sie begegnen der unmittelbar eigenen, sie umgebenen Geschichte und den älteren Menschen vor ihrer Haustüre unter ganz neuen Vorzeichen. Gemeinsam mit dem Wissensschatz älterer Genrationen rekonstruierten die Jugendlichen auf hohem medienpädagogischem Niveau ihre eigene Geschichte, erkennen, dass sie Teil eines geschichtlichen Kontinuums sind. Und sie lernen durch die Produktion eines eigenen Werkes, dass die mediale Aufbereitung von Geschichte wiederum eine eigene Konstruktion von Wirklichkeit erzeugt. Die filmischen Realisationen werden in einer Präsentationsprüfung und einem Kolloquium vorgestellt und geprüft, die Prüfungsleistung wird im Abitur anerkannt. Zahlreiche Dokumentarfilme wurden so in den vergangenen Jahren abiturrelevant am Friedrich-Gymnasium realisiert.
Leitung: Herr Delvaux de Fenffe
Werkstattbesuche deutscher Dokumentarfilmer am Friedrich-Gymnasium
Friedrich-Gymnasium Freiburg
Jacobistraße 22
79104 Freiburg
SEKRETARIAT
(0761) 201-7660
Fax: (0761) 201 – 7459
Email Sekretariat FG