08.11.2016 Uhr
Seminarkurs Dokumentarfilm 2012/2013
Ein ganzes Jahr widmeten sich Schüler der Kursstufe 1 der aufwändigen Produktion einer Geschichtsdokumentation über ihre Schule; das Friedrich-Gymnasium Freiburg. Sie forschten nach Quellen und gingen in die Archive. Sie kontaktierten amtierende und noch mehr ehemalige Schüler, Lehrer, Eltern und Mitwirkende unseres Schulbetriebes und baten um Mithilfe und Geschichten. Dokumente wurden gesichtet, Schmalspurfilme digitalisiert, Fotografien aus längst vergangenen Epochen gescannt, Menschen, die unsere Schule und Schulgemeinschaft geprägt haben, aufgesucht und vor der Kamera zu ihren kostbaren Erinnerungen befragt.
Feierliche Premiere der Seminarkursdokumentation über
die Geschichte des Friedrich-Gymnasiums „Im Wandel der Zeit“. Der
Dokumentarfilm war im Schuljahr 2012/2013 unter großem Einsatz
produziert worden.
Ein Beitrag von Leonard Wölfl.| FG.TV 2013-2014 |
Die Idee für das Projekt entstand im Schuljahr 2010/2011, als im Gespräch mit Schülern des damaligen Seminarkurses “Geschichte im Film” die Idee für ein filmdokumentarisches Projekt über das FG entwickelt und erste Zeitzeugengespräche geführt wurden. Die intensiven Vorbereitungen und besonders die Finanzierung des benötigten Equipments nahm ein weiteres Schuljahr in Anspruch, bis wir mit Beginn dieses Schuljahres schließlich an die Realisation und Produktion des Vorhabens gehen konnten.
Herausgekommen ist ein einzigartiger Film über die Identität unserer Schule – gemacht von Schülern. Die Schüler haben mit sehr großem Engagement und Fingerspitzengefühl gearbeitet. Sie haben sich geschichtlich tief in die unterschiedlichen Epochen und Themen eingearbeitet und mit großer Sensibilität auf der Basis von ernsthaften journalistischen Kriterien einen beeindruckenden geschichtlichen Dokumentarfilm produziert.
Die Mitwirkenden des Seminarkurses „Geschichte im Film“ 2012-2013 laden Sie ein zu einem ganz besonderen Filmabend, der uns tief in die über hundertjährige Vergangenheit unseres Gymnasiums führt.
| 2012-2013 | Friedrich-Gymnasium Freiburg im Breisgau
Der Film zeigt die traditionsreiche, wissenswerte und kontroverse
Geschichte einer bemerkenswerten Schule, mit der sich viele
Schülergenerationen bis in die Gegenwart auseinandersetzen und
identifizieren.
Der Film zeigt mit großer Lebendigkeit zahlreiche Aspekte des Lernens,
Lehrens, Zusammenlebens an einem Ort, der sich seit seiner Gründung den
humanistischen Idealen verpflichtet fühlt, der aber auch durch die
Exzesse der noch jungen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts Wunden
und Narben erfahren hat.
Vom Lern- und Lehrort in einem von Josef Durm errichteten, schon damals
außergewöhnlichen Schulgebäude, wird das Friedrich-Gymnasiums zum
Seismographen der deutschen Geschichte des langen 20. Jahrhunderts mit
seinen epochalen Brüchen.
Kaiserzeit, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Shoa, die
entbehrungsreichen Jahre der blutjungen Bundesrepublik – sie werden am
Leben der Menschen in unserer Schule sinnfällig gemacht und im Film
anhand von zahlreichen Bild- und Filmquellen, spektakulären
3D.Rekonstruktionen und Interviews, bis hin zu unserem wohl ältesten,
lebenden ehemaligen Schüler, der noch die 25-Jahrfeier des
Friedrich-Gymnasiums im Jahr 1929 als Sextaner miterlebt hat, sinnfällig
gemacht.
Zu Beginn des Schuljahres 2013/2014, am 20. und 21. September 2013
wurde in der Alten Aula des Friedrich-Gymnasiums die Premiere „IM WANDEL
DER ZEIT“ gefeiert.
Zur Aufführung kamen außer den gegenwärtigen Schülern auch zahlreiche
Ehemalige. Die ehemaligen Schulleiter Herr Dr. Huggle, Herr Hahlbrock
und Herr Dr. Schmitz waren anwesend. Lehrer und Schüler aller
Generationen, Abiturienten aus den dreißiger und vierziger Jahren waren
da, Bürger aus Herdern und Freiburg, zahlreiche Eltern früherer und
heutiger Schüler waren gekommen, der Zulauf war so groß, dass wir die
Türen am ersten Abend schließen mussten, um uns und die Zuschauer vor
Überfüllung der wunderschönen Alten Aula zu schützen.
Die Schüler des Seminarkurses haben mit Ihrer Arbeit eindrucksvoll
dargelegt, dass das Friedrich-Gymnasium auf eine lange Tradition voller
wechselhafter Schicksale zurückblickt und unzählige, schwerste Krisen
bewältigt hat. Die Schüler haben ihren Mitschülern und uns Erwachsenen
von unserer Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die wissenswert ist.
Das Seminarkursprojekt wurde
• unterstützt vom Bürgerverein Herdern e.V.
• gefördert mit Mitteln der Jugendstiftung Baden-Württemberg
• gefördert durch den Verein der Freunde des Friedrich-Gymnasiums Freiburg e.V.
fudder vom 16.09.2013: "Im Wandel der Zeit": Schüler des Friedrich-Gymnasiums haben eine Doku über ihre Schule
Badische Zeitung vom 17.09.2013: Bewegte Zeiten, bewegte Bilder
Badische Zeitung vom 17.12.2013: FG-Kurs zu Gast bei der Filmschau
Badische Zeitung vom 22.11.2014: FG-Schülerin gewinnt Landespreis für Heimatforschung
Badische Zeitung vom 29.11.2014: Preis für sensibles Werk
Badische Zeitung vom 29.01.2015: Konrad-Adenauer-Stiftung zeichnet Film-Doku des Friedrich-Gymnasiums aus
» Das Gebäude des Friedrich-Gymnasiums im Wandel der Zeit
» Mitten am Rondell. Das Friedrich-Gymnasium, Herdern und die Herdermer
» Schülerleben am Friedrich-Gymnasium
» Schulen unter einem Dach
» Heinrich Rosenberg. Freiburg – Gurs – Auschwitz
» Unterm Hakenkreuz. Das Friedrich-Gymnasium im Dritten Reich
» Nachkriegszeiten am Friedrich-Gymnasium
» Sportgeschichte des Friedrich-Gymnasiums
» Die Rolle am Friedrich-Gymnasium. FG-Theatergeschichte(n)
» Vom FG geprägt? Persönlichkeiten.
» Endlich Abitur…
Das Friedrich-Gymnasium in Freiburg: Wer hier zum ersten Mal durch
das Hauptportal schreitet, wird sofort mit der außergewöhnlichen
Architektur der Schule konfrontiert. Das Gebäude wurde Anfang des
zwanzigsten Jahrhunderts unter Leitung des Karlsruher Architekten Josef
Durm errichtet, der es als „eines der bemerkenswertesten Schulgebäude
des Kaiserreichs“ bezeichnete.
Ein Film von Konrad Fichter.
| FG.TV 2012-2013 |
Die Dokumentation geht der ganz subjektiven Perspektive der Schüler auf ihre eigene Schulzeit an einem der traditionsreichsten Gymnasien Freiburgs nach und untersucht generationsübergreifend die Einschätzung der eigenen Schulzeit und Schule mit dem jeweils zunehmendem Abstand vom eigenen Schulbesuch.
Ein Film von Giorgio Chachanidze.
| FG.TV 2012-2013 |
Freiburg 1933: Auch im FG beginnt mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten die systematische antisemitische Ausgrenzung. In dieser Zeit wächst in Freiburg der Jude Heinrich Rosenberg auf, Sohn eines Großeisenhändlers. Er besucht das Friedrich-Gymnasium, doch wird er 1938 gezwungen die Schule zu verlassen, Juden werden an weiterführenden Schulen nicht mehr geduldet...
Ein Film von Elena Muggenthaler.
| FG.TV 2012-2013 |
Deutschland zur Stunde Null. Der Krieg ist vorbei, doch das Leben
der Menschen in Deutschland ist gezeichnet von Zerstörung, Elend und
Schuld. Langsam wird auch der Schulbetrieb wieder aufgenommen. Das
Friedrich-Gymnasium in Freiburg hat den Krieg mit geringen Schäden
überstanden, im Haus beginnt im Frühjahr 1945 wieder der Unterricht...
Ein Film von Mariano Managò.
| FG.TV 2012-2013 |
Sport am Friedrich-Gymnasium: Wechselspiel zwischen Miteinander
und Gegeneinander. Dieses Prinzip des Wettstreits durchzieht die
Historie des Friedrich-Gymnasiums. Während der Schulsport heute längst
nicht mehr politisch zweckentfremdet wird, verhielt sich dies in der
Vergangenheit ganz anders...
Ein Film von Daniel Enderle.
| FG.TV 2012-2013 |
In den vergangenen hundert Jahren hat das Theaterspielen am
Friedrich-Gymnasium immer eine Rolle gespielt. Ob eine Neben-oder Hauptrolle,
das hing von der jeweiligen Epoche ab. Seit Jahrzehnten
wird am FG mit viel Leidenschaft und Herzblut geprobt, sodass man heute auf
zahlreiche ebenso erfolgreiche wie wertvolle Theaterabende zurückblicken kann.
Ein Film von Katharina Beukenhorst.
| FG.TV 2012-2013 |
Am 12. Oktober 2012 lud die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Schüler aus ganz Baden-Württemberg zum SchülerRadioTag in die Hochschule der Medien in Stuttgart-Vaihingen ein. Mit dabei: die Seminarkursler "Geschichte im Film
Unterrichtet von Profis in diversen Workshops erfuhren sie alles rund um das Medium Ton und Radio und wurden selbst aktiv: Sie übten sich in Moderation, Jingleproduktion, erstellten Radiobeiträge und führten Interviews im Tonstudio. Hier ihr Bericht:
Freitagmorgen, halb sieben. Freiburg Hauptbahnhof. Wenn Sie zufällig auch dort gewesen sind, haben Sie vermutlich 14 verschlafene Schüler des Seminarkurses
„Geschichte im Film“ der KS1 und einen hochmotivierten Lehrer, Herrn Delvaux de Fenffe, gesehen. Falls Sie sich jetzt fragen, was diese Bande dazu bewogen hat so früh aus den Federn zuspringen, kommt hier die Antwort:
Wir hatten die geniale Möglichkeit, den an der Hochschule der Medien in Stuttgart durchgeführten Schülerradiotag, zu besuchen. Von dem Zeitpunkt ab trennten uns noch vier Stunden Zugfahrt durch den schönen Schwarzwald von unserem Ziel.
An der Hochschule erwartete uns ein sehr modernes Gebäude, viele Studenten und andere Teilnehmer aus ganz Baden- Württemberg, die nach der Einführung in die verschiedenen Workshops strömten. Auch wir teilten uns auf und machten uns wie die echten Studenten auf in die zugeteilten Studios und Hörsäle. Wir (Sonia, Elena und Katharina), nahmen an dem WorkshopLive Interview- vom Konzept bis zur Studioaufnahmeteil. Konzept erstellen, Aufnahmestudio kennenlernen, Herumprobieren am Mischpult, Mundentspannungsübungen, bis hin zur Recherche unseres Interviewthemas.
Mit der Aufgabe die Interviewpartner einzuladen und festzulegen wurden wir in die Mittagspause entlassen. Im Foyer bekamen wir Tortellini und unterhielten uns mit interessierten, aufgeschlossenen Studenten. „Wie war‘s bei euch?“ fragten sofort alle und gleich entstand ein heilloses Durcheinander, während sich alle auf das Essen stürzten. Nach der Pause ging’s dann zurück in die Workshops. Bei uns wurden nun die letzten Vorkehrungen getroffen, bevor unsere „echte“ Sendung dann unter Livebedingungen losging. Die „Interviewgäste“ trudelten ein und die zuvor gelernten Mundlockerungsübungen wurden gleich angewandt.
Sendungsbeginn 14:15 Uhr
Soooo, hallo und herzlich Willkommen zum Interviewmagazin begrüßt Suna, eine Schülerin und Workshopteilnehmerin die Zuhörer. Die nächsten 3 Minuten folgt ihr Interview, danach sagt sie das von ihr gewünschte Lied an. Und in dem Takt geht weiter bis schließlich auch wir an der Reihe sind. Irgendwie haben wir alle ein komisches Gefühl im Bauch, Lampenfieber, obwohl wir wissen, dass uns niemand hört außer den anderen Teilnehmern und wir in einem Studio mit dicken Wänden sitzen. Equipment, Studio und Sendungsablauf – alles ist jedoch so professionell, das man das Gefühl hat, wirklich Radio zu machen. Wenn man dann aber auf dem Stuhl sitzt, das Mikrophon vor sich hat und die rote Lampe anfängt zu leuchten, ist auf einmal alles ganz einfach und die Sendezeit vergeht viel schneller als gedacht – Gesprächspausen entstehen eigentlich selten. Nachdem jeder von uns dran war, ist der Schülerradiotag auch schon vorbei, und wir machen uns auf den Heimweg. Auf dem Weg zum Bahnhof tauschen wir unsere Eindrücke über den Tag aus, und stellen zufrieden fest, dass jeder von uns etwas vom Tag mitgenommen hat, wir aber natürlich mit Abstand den spannendsten Workshop hatten
Herzlichen Dank an den Verein der "Freunde des Friedrich-Gymnasiums e.V.",der einen Teil unserer Reisekosten übernommen hat
Katharina Beukenhorst, Elena Muggenthaler
Elena Muggenthaler ist in ihrer Seminarkursarbeit den Spuren des jüdischen Mitschülers Heinrich Rosenberg nachgegangen, der im Nationalsozialismus vom Friedrich-Gymnasium entfernt, in das Internierungslager Gurs deportiert und in Auschwitz ermordet wurde. Im Zuge ihrer Recherchen nahm sie im April 2013 an der badischen Jugendgedenkfahrt nach Frankreich in das Camp de Gurs teil
„Schlamm.“ Dies sei das erste Wort, das jedem ehemaligem Insassen des InternierungslagersGursin den Sinne komme, erzählt Paul Niedermann. Der Schlamm, durch den man waten musste zum Essenholen und um zur Latrine zu gehen. Die älteren Häftlinge, die sich vor Erschöpfung und Hunger einfach in den Schlamm legten, um zu sterben.
Paul Niedermann, der die Grausamkeiten der Nazis am eigenen Leib erfahren musste, ist heute 85 Jahre alt und trifft sich mit Jugendlichen, um ihnen seine Lebensgeschichte zu erzählen.
Im Oktober 1940 wurde er mit über 6500 weiteren badischen und saarpfälzischen Juden nach Südfrankreich deportiert. Für die meisten war das InternierungslagerGursnur ein „Zwischenlager“ bevor die Deportationen in die Vernichtungslager im Osten begannen. Mithilfe von Kinderhilfsorganisationen gelang Niedermann die Flucht, bis auf seinen Bruder fiel jedoch seine gesamte Familie den Nationalsozialisten zum Opfer
Gedenkfahrt der badischen Städte nach Gurs
Heute sind Holocaust und Drittes Reich längst Themen, die in den Schulen ausführlich behandelt werden. Dennoch kann sich fast kein Schüler vorstellen, unter welchen Bedingungen die Juden damals leben mussten. Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die Erinnerungen verblassen und für junge Menschen spielen diese weit zurückliegenden Ereignisse eine zunehmend weniger bedeutende Rolle. Aus diesem Grund organisiert der Bezirksverband Pfalz sowie eine Arbeitsgemeinschaft badischer Städte und Gemeinden gemeinsam mit dem Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden jedes Jahr eine Gedenkfahrt nach Gurs, in das ehemalige NS-Lager am Fuße der Pyrenäen.
In diesem Jahr reisten rund 70 Delegierte für zwei Tage an, um der Gedenkveranstaltung auf dem Lagerfriedhof der Gedenkstätte beiwohnen zu können. Außerdem wurde eine einwöchige Jugendgedenkfahrt für jüdische und nicht-jüdische Jugendliche aus Baden und der Pfalz organisiert, an der 38 Schüler zwischen 16 und 20 Jahren teilnahmen. Gemeinsam mit französischen Jugendlichen machten sie sich darüber Gedanken, wie man die Erinnerungen an die Verbrechen bewahren kann.
Bei der Führung über das Lagergelände beschrieb Paul Niedermann das Leben im InternierungslagerGursohne Beschönigungen. Obwohl von dem Lager fast nichts mehr übrig ist, waren wir teilnehmenden Schüler sehr ergriffen. Nur eine rekonstruierte Baracke und ein paar Tafeln mit Bildern am Wegrand erinnern noch an die Verbrechen, die dort in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begangen wurden. Die offizielle Gedenkveranstaltung fand am Sonntag, den 22. April, statt. Umringt von den über 1000 aufgereihten Grabsteinen, wurden Gedenkreden teils auf Deutsch, teils auf Französisch gehalten.
Erinnerung an die Shoa
Man musste den Text der hebräischen Gebetslieder nicht verstehen, um das Leid und den Schmerz herauszuhören. Bei Männern und Frauen, Erwachsenen und Jugendlichen flossen Tränen. Als man bei dem gemeinsamen Abendessen auf einmal begann zu singen und zu tanzen, war dies ein weiterer sehr bewegender Moment. Auch als Nicht-Jude war es schön zu sehen, wie glücklich diese Menschen trotz des traurigen Anlasses ihres Treffen waren, hier gemeinsam in Gurs versammelt zu sein.
Bei dem Besuch in der Synagoge von Pau erfuhren wir deutschen Schüler noch einmal grundlegendes über das Judentum. Der uns führende Rabbiner erklärte viel und geduldig und beantwortete anschließend jede unserer Fragen mit großer Frage, vieles wurde für uns verständlicher.
Der letzte Programmpunkt war die GedenkstätteIzieubei Lyon, damals ein Kinderheim für jüdische Kinder, schließlich an die Nationalsozialisten verraten. Überlebt haben nur ein Junge, der fliehen konnte, und eine Erzieherin, die später zeitweise in Ausschwitz interniert war. Der große Unterschied vonGurszuIzieu: an jedes Opfer wird hier mit Namen und Foto erinnert. Alte Briefe sind ausgestellt, einer von ihnen an Gott adressiert mit der Bitte, dass der Krieg doch bald zu Ende gehen möge, damit das Kind seine Eltern wieder sehen könne.
Die Jugendgedenkfahrt war sehr emotional und bewegend. Wir Teilnehmer haben vieles mit nach Hause genommen und gelernt – die Bilder und Geschichten über das Leid der Opfer werden wir nie vergessen. Vor allem der Kontakt zu jüdischen Jugendlichen und die Anwesenheit der Polizei, die während des Besuchs der Synagoge zum Schutz gegen Neonazis draußen patrouillierte, machte uns eindrücklich klar, dass die nationalsozialistische Vergangenheit nicht abgeschlossen ist und nie abgeschlossen sein wird
Elena Muggenthaler
An das Grauen erinnern für die Zukunft [Evangelischer Pressedienst]
Am 20. September fand am FG die feierliche Filmpremiere „IM WANDEL DER ZEIT“ statt. Hier sind die Bilder zur Feier. Zur Aufführung kamen außer den gegenwärtigen Schülern auch zahlreiche Ehemalige. Die ehemaligenSchulleiter Herr Dr. Huggle, Herr Hahlbrock und Herr Dr. Schmitz waren anwesend. Lehrer und Schüler aller Generationen, Abiturienten aus den dreißiger und vierziger Jahren waren da, Bürger aus Herdern und Freiburg, zahlreiche Eltern früherer und heutiger Schüler waren gekommen, der Zulauf war so groß, dass wir die Türen am ersten Abend schließen mussten, um die Zuschauer vor Überfüllung der wunderschönen Alten Aula zu schützen.
Die Schülerinnen und Schüler des Seminarkurses haben mit Ihrer Arbeit eindrucksvoll dargelegt, dass das Friedrich-Gymnasium auf eine lange Tradition voll wechselhafter Schicksale zurückblickt und unzählige, schwerste Krisen bewältigt hat. Die Seminarkursler haben ihren Mitschülern und uns Erwachsenen von unserer Geschichte erzählt. Die Identifikation mit dem Friedrich-Gymnasium war an diesem Abend mit Händen zu greifen, und es war bewegend, als Dr. Hermann Heidegger, Abiturient des Jahres 1938, spontan das Mikro ergriff und als ältester anwesender Ehemaliger das Schlusswort sprach.
Hintergrund: IM WANDEL DER ZEIT - bewegende Geschichte im bewegten Bild
Ein Jahr lang erlernten die Schüler des Seminarkurses "Geschichte im Film" konkretes Handwerkszeug des Journalisten und Historikers und wendeten ihre erworbenen Kenntnisse an einem regionalgeschichtlichen Thema praktisch an. Sie recherchierten, erarbeiteten und dokumentierten die 110jährige Geschichte ihrer Schule, des Friedrich-Gymnasiums Freiburg. Sie erforschten die historischen Wurzeln ihrer unmittelbar eigenen Umgebung und begegneten älteren Menschen vor ihrer Haustüre unter ganz neuen Vorzeichen. Unter Einbeziehung der teils epochalen, erinnerten Erfahrungen der ausfindig gemachten Zeitzeugen, der intensiv recherchierten Dokumente, Fotografien und Filme rekonstruierten die Jugendlichen mit großer thematischer Bandbreite und Dichte entscheidende Stationen der eigenen Schulhistorie im Film.
IM WANDEL DER ZEIT
Eine Produktion des Seminarkurses „Geschichte im Film“ der Kursstufe 1, 2012-2013.
Freitag, 20. September 2013 Aula des Friedrich-Gymnasiums Freiburg und Samstag, 21. September 2013 Aula des Friedrich-Gymnasiums Freiburg Beginn 19.00 Uhr . Der Eintritt ist frei.
Um Spenden für unsere Medienarbeit wird herzlich gebeten
Die Mitwirkenden des Seminarkurses „Geschichte im Film“ 2012-2013 laden Sie ein zu einem ganz besonderen Filmabend, der uns tief in die über hundertjährige Vergangenheit unseres Gymnasiums führt.
| 2012-2013 | Friedrich-Gymnasium Freiburg im Breisgau
Die Mitwirkenden des Seminarkurses „Geschichte im Film“ 2012-2013 laden Sie ein zu einem ganz besonderen Filmabend, der uns tief in die über hundertjährige Vergangenheit unseres Gymnasiums führt.
Ein ganzes Jahr widmeten sich Schüler der Kursstufe 1, die den diesjährigen Seminarkurs „Geschichte im Film“ besuchten, der aufwändigen Produktion einer Geschichtsdokumentation über unsere Schule, das Friedrich-Gymnasium Freiburg.
Sie forschten nach Quellen und gingen in die Archive. Sie kontaktierten amtierende und noch mehr ehemalige Schüler, Lehrer, Eltern und Mitwirkende unseres Schulbetriebes und baten um Mithilfe und Geschichten. Dokumente wurden gesichtet, Schmalspurfilme digitalisiert, Fotografien aus längst vergangenen Epochen gescannt, Menschen, die unsere Schule und Schulgemeinschaft geprägt haben, aufgesucht und vor der Kamera zu ihren kostbaren Erinnerungen befragt. Herausgekommen ist ein einzigartiger Film über die bewegte und bewegende Geschichte unserer Schule.
Der Film zeigt die traditionsreiche, wissenswerte und kontroverse Geschichte eines humanistischen Gymnasiums, mit dem sich viele Schülergenerationen bis in die Gegenwart hinein auseinandersetzen und identifizieren. Der Film inszeniert und dokumentiert mit großer Authentizität und Lebendigkeit zahlreiche historische Aspekte des Lernens, Lehrens und Zusammenlebens an jenem Ort, der unseren (Schüler und Lehrer) beruflichen Alltag maßgeblich bestimmt: das Friedrich-Gymnasium.
Die Idee für das Projekt entstand im Schuljahr 2010/2011, als im Gespräch mit Schülern des damaligen Seminarkurses "Geschichte im Film" die Idee für ein filmdokumentarisches Projekt über das FG entwickelt und erste Zeitzeugengespräche geführt wurden. Die intensiven Vorbereitungen und besonders die Finanzierung des benötigten Equipments nahm ein weiteres Schuljahr in Anspruch, bis wir mit Beginn dieses Schuljahr schließlich an die Realisation und Produktion des Vorhabens gehen konnten
Das Making of…
Ein Dutzend Schüler der Kursstufe 1, Heranwachsende im Alter von 16-17
Jahren erforschten und erarbeiteten ein Jahr lang die über
hundertjährige Geschichte des Freiburger Friedrich-Gymnasiums.
Sie produzierten im Schuljahr 2012/2013
nach journalistischen Kriterien einen abendfüllenden Dokumentarfilm über
die Geschichte des Friedrich-Gymnasiums:
IM WANDEL DER ZEIT.
Ein Beitrag von PHILIPP BACKES.
| FG.TV 2012-2013 | Friedrich-Gymnasium Freiburg im Breisgau
Die Geschichte des Friedrich-Gymnasiums – erzählt im Dokumentarfilm
Ein Jahr lang erlernten die Schüler des Seminarkurses konkretes Handwerkszeug des Journalisten und Historikers und wendeten ihre erworbenen Kenntnisse an einem regionalgeschichtlichen Thema praktisch an. Sie lernten zunächst die „Kulturtechnik Film“ zu analysieren, zu decodieren, in einem weiteren Schritt, zu produzieren, wurden von Konsumenten zu Machern. Sie lernten filmdokumentarisch zu gestalten, Dreh-, Schnitt- und Montagetechniken und widmeten sich in Theorie und Praxis intensiv der medialen Rekonstruktion von Geschichte im bewegten Bild. Sie recherchieren, erarbeiteten und dokumentieren die Geschichte ihrer Schule, des Friedrich-Gymnasiums Freiburg. Sie erforschten die historischen Wurzeln ihrer unmittelbar eigenen Umgebung und begegneten älteren Menschen vor ihrer Haustüre unter ganz neuen Vorzeichen. Unter Einbeziehung der oft bewegenden, erinnerten Erfahrungen der ausfindig gemachten Zeitzeugen, der intensiv recherchierten Dokumente, Fotografien und Filme rekonstruierten die Jugendlichen mit großer thematischer Bandbreite und Dichte entscheidende Stationen der eigenen Schulhistorie.
Projektanbindung vor Ort und Förderstrukturen
Freiburger Bürger des Stadtteils Herdern wurden über den lokalhistorischen Aspekt der filmischen Projektarbeit angesprochen und eingebunden. Die Realisation der dokumentarischen Arbeit "Im Wandel der Zeit"
• wurde unterstützt vom Bürgerverein Herdern e.V. • wurde gefördert mit Mitteln der Jugendstiftung Baden-Württemberg e.V. • wurde gefördert mit Mitteln des Vereins der Freunde des FG e.V.
110 Jahre FG-Schulgeschichte – alles dreht sich um die Quellen
Unter der fachkundigen und engagierten Anleitung des Direktors des Stadtarchivs Freiburg Dr. Ulrich Ecker fanden die Schüler des Seminarkurses zu Beginn des Schuljahres den Einstieg in mehrere Regalmeter Papiere ihrer Schulgeschichte, konserviert zwischen zahlreichen, bereits sehr alten Aktendeckeln und vor Jahren vorausschauend von ehemals für das Friedrich-Gymnasium Verantwortlichen dem Stadtarchiv übergeben. In den beeindruckenden Dokumenten, die bis in die Kaiserzeit reichen, finden sich zahlreiche Unterlagen über das Wirken von Schülern, Lehrern und Eltern durch ein Jahrhundert Schulgeschichte, vom Leben und Sterben der Lehrer und Schüler in den beiden Weltkriegen, oder auch zahlreiche Jahresberichte unserer Schule, die bereits mit dem Gründungsjahr 1904 beginnen.
Anfangs noch verhalten, vertieften sich die Schüler bald mit Begeisterung in die Erforschung der weit zurückreichenden Wurzeln ihrer Schule. Bald kamen durch Aufrufe in der BZ, im Jahresbericht, durch Anschreiben an Ehemalige und viele individuelle Recherchen zahlreiche Fotografien und sogar Schmalspurfilme von Schülern und ehemaligen Lehrern hinzu, die digitalisiert wurden und die Grundlage für die konkrete, filmdokumentarische Arbeit bildeten. Interviews wurden geführt, viele Interviews. Schüler, Lehrer und zahlreiche Ehemalige begannen vor der Kamera zu erzählen.
Von Profis lernen - Medienmacher an der Schule
Nach den ersten filmischen Gehversuchen in der wöchentlichen Seminarkursarbeit veranstalteten wir um Ostern ein zweitägiges Workcamp am Friedrich-Gymnasium, das von erfahrenen externen Mediengestaltern und Redakteuren des SWR gestaltet wurde.
Unter dem Titel „Lehren - Lernen - Leben am FG - eine Schule macht Geschichte“ führten die freiberuflichen Mediengestalter und Redakteure Lili Schneider (Baden-Baden), Thorsten Hubrich (Baden-Baden) und Julian Springhart (Bad Krotzingen) die zwölf Schüler in drei Workshops tief in die redaktionelle und produktionstechnische Arbeit an der Kamera ein und leiteten sie beim Dreh und Schnitt in den Räumen des Friedrich-Gymnasiums an. Die Schüler, bereits mit ihren Themen und grundsätzlichen Produktionsschritten vertraut, konnten direkt an ihr Vorwissen anknüpfen und ihre Mediencoaches gezielt zu technischen und redaktionellen Problemen und Inhalten befragen.
Das ergebnisorientierte Arbeiten mit gut vorbereiteten und schon versierten Schülern machte wiederum den Medienprofis großen Spaß, die bereitwillig und geduldig auf die konkreten Fragen und Bedürfnisse der Seminarkursler eingingen.
Für das Workcamp konnten wir darüber hinaus die Filmemacherin und Geschichtsredakteurin Gabriele Trost vom SWR gewinnen, die eigens für ein Werkstattgespräch mit den Schülern aus Baden-Baden anreiste. Nach dem Screening ihrer Dokumentationen „Stauffenberg“ und „Die Erinnerung bleibt – Kriegskinder“, entwickelte sich zwischen der Filmemacherin und den Schülern ein lebhaftes Gespräch, bei dem die Schüler auf zahlreiche redaktionelle Details eingingen und Frau Trost in einer ebenso lebhaften wie ernsthaften, journalistischen Diskussion begegneten. Nachdem Frau Trost Rede und Antwort zu ihren Filmen gestanden hatte, drehten wir die Situation um und die Redakteurin begutachtete und kritisierte aus redaktioneller Sicht die Zwischenergebnisse der jungen Geschichtsfilmer. Frau Trosts unprätentiöses Auftreten und eine Gesprächsführung auf Augenhöhe nahm den Schülern jede Berührungsangst und führte zu bemerkenswerten Diskussionsbeiträgen der Seminarkursteilnehmer.
Der SWR stellte Frau Trost für das Werkstattgespräch frei und diese verzichtete bei uns auf jegliches Honorar – beiden, der Redaktion Geschichte und der Geschichtsredakteurin sei an dieser Stelle herzlich für den produktiven Tag gedankt.
IM WANDEL DER ZEIT – Die Geschichte des Friedrich-Gymnasiums Freiburg
Im weiteren Verlauf des Schuljahres arbeiteten die Schüler des Seminarkurses intensiv an der Produktion ihrer filmischen Dokumentation. Archivmaterial, Zeitzeugeninterviews, Neudrehs - im schuleigenen Studio liefen die redaktionellen Fäden zusammen, hier wurde geplant, diskutiert und geschnitten, der Film realisiert.
Gerade waren sie mit ihrer Dokumentation IM WANDEL DER ZEIT noch im Klassenzimmer und in der FG-Aula, jetzt reisten die Seminarkursler am Wochenende auf Einladung der 19. Filmschau Baden-Württemberg mit ihrer Produktion nach Stuttgart, wo sie die Dokumentation über das Friedrich-Gymnasium im Metropol-Kinoin der Sektion Jugendfilmfestival vor Publikum präsentierten. Die Seminarkursschüler überzeugten die Veranstalter unter hunderten Einsendungen aus Baden-Württemberg mit ihrem Film über die Geschichte unserer Schule; stellvertretend für das ganze Team wurde dann die Arbeit von Elena Muggenthaler über den jüdischen Mitschüler Heinrich Rosenberg öffentlich gewürdigt.
Präsentierten IM WANDEL DER ZEIT auf der 19. Filmschau in Stuttgart: KS2-Schüler Katharina Beukenhorst, Giorgio Chachanidze, Daniel Enderle, Konrad Fichter, Nils Hansen, Mariano Managò, Elena Muggenthaler, Sonia Nikitin, Juliane Steffens
Die Filmschau Baden-Württemberg präsentiert sich als Schaufenster für aktuelle Filmproduktionen aus dem Südwesten. Mit der 19. Filmschau Baden-Württemberg herrscht in der Landeshauptstadt Stuttgart fünf Tage Festivalfieber: Der Rote Teppich wird ausgerollt und am Metropol-Kino defilieren Bond-Gegenspieler und Lars von Trier-Star Jesper Christensen aus Kopenhagen, Oscar-Gewinner Albert Mayer aus Los Angeles, Richy Müller mit den Kinderdarstellern Fynn Henkel und Andreas Warmbrunn aus Freiburg und eine Woche vor dem deutschen Kinostart von "Die Frau, die sich traut" feiern Steffi Kühnert und Marc Rensing ihre Baden-Württemberg-Premiere
IM WANDEL DER ZEIT auf der 19. Filmschau Baden-Württemberg
Hintergrund: IM WANDEL DER ZEIT - bewegende Geschichte im bewegten Bild
Ein Jahr lang erlernten die Schüler des Seminarkurses "Geschichte im Film" konkretes Handwerkszeug des Journalisten und Historikers und wendeten ihre erworbenen Kenntnisse an einem regionalgeschichtlichen Thema praktisch an. Sie recherchierten, erarbeiteten und dokumentierten die 110jährige Geschichte ihrer Schule, des Friedrich-Gymnasiums Freiburg. Sie erforschten die historischen Wurzeln ihrer unmittelbar eigenen Umgebung und begegneten älteren Menschen vor ihrer Haustüre unter ganz neuen Vorzeichen. Unter Einbeziehung der teils epochalen, erinnerten Erfahrungen der ausfindig gemachten Zeitzeugen, der intensiv recherchierten Dokumente, Fotografien und Filme rekonstruierten die Jugendlichen mit großer thematischer Bandbreite und Dichte entscheidende Stationen der eigenen Schulhistorie im Film.
Der Film zeigt die traditionsreiche, wissenswerte und kontroverse Geschichte einer bemerkenswerten Schule, mit der sich viele Schülergenerationen bis in die Gegenwart auseinandersetzen und identifizieren.
Der Film zeigt mit großer Lebendigkeit zahlreiche Aspekte des Lernens, Lehrens, Zusammenlebens an einem Ort, der sich seit seiner Gründung den humanistischen Idealen verpflichtet fühlt, der aber auch durch die Exzesse der noch jungen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts Wunden und Narben erfahren hat.
Vom Lern- und Lehrort in einem von Josef Durm errichteten, schon damals außergewöhnlichen Schulgebäude, wird das Friedrich-Gymnasiums zum Seismographen der deutschen Geschichte des langen 20. Jahrhunderts mit seinen epochalen Brüchen.
Kaiserzeit, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Shoa, die entbehrungsreichen Jahre der blutjungen Bundesrepublik - sie werden am Leben der Menschen in unserer Schule sinnfällig gemacht und im Film anhand von zahlreichen Bild- und Filmquellen, spektakulären 3D.Rekonstruktionen und Interviews, bis hin zu unserem wohl ältesten, lebenden ehemaligen Schüler, der noch die 25-Jahrfeier des Friedrich-Gymnasiums im Jahr 1929 als Sextaner miterlebt hat, thematisiert und erinnert
IM WANDEL DER ZEIT – Vorstellung des Filmprojekts mit Trailer
IM WANDEL DER ZEIT – Behind the Scenes (Making of)
Sie besitzen Filmmaterial vom FG? Sie haben als Schüler oder Eltern am FG gefilmt(Super 8 / Video usw.)?
Kontaktieren Sie uns
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Für unser Projekt einer Schuldokumentation
Friedrich-Gymnasium im Wandel der Zeit"
sucht der diesjährige Seminarkurses „Geschichte im Film“ –
Filmsequenzen insbesondere aus dem 20. Jahrhundert
gedreht auf dem FG-Gelände mit Schwerpunkt FG-Gebäude, Hock, Schulfesten,
Festakten, Einschulungen, Abitur, Abistreichen, Lehrerporträts, etc
Im Rahmen des Seminarkurses Dokumentarfilm „Großeltern. Begegnung und Spurensuche“ im Schuljahr 2020/2021 recherchierte Yolanda Hahn über das Schicksal, infolge des 2. Weltkrieges ohne eine Vaterfigur aufwachsen zu müssen – und setzte dabei bei ihrem eigenen Großvater Klaus an. Gemeinsam mit ihm erzählt Yolanda feinfühlig die emotional besetzte Geschichte nach und setzt die konkreten historischen Rahmenbedingungen in Bezug zur persönlichen Biografie ihres Opas. Für die Jury ein überzeugendes Werk, das in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" mit dem Jugendfilmpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde.
Der in Stuttgart ausgerichtete Jugendfilmpreis Baden-Württemberg hat es sich seit 2004 zur Aufgabe gemacht, junge Talente von morgen zu suchen, zu finden und zu fördern. Der Preis ist mit 300 Euro dotiert, gestiftet vom Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart. Die Hälfte des Geldes stiftet Yolanda an den kommenden "Seminarkurs Dokumentarfilm" 2022-2023.
Josefine Rump (KS2) traf die frisch gekürte Preisträgerin zum Interview, in dem Yolanda von ihrer Arbeit und ihrer Preisverleihung der etwas anderen Art berichtet.
Welche Geschichte erzählst du in deiner Dokumentation?
"In meinem Film zeichne
ich den historischen Verlauf des Unternehmens Barbarossa und verbinde es mit
dem Schicksal meines Großvaters Klaus, dessen Vater an der Ostfront gekämpft
hat und spurlos verschwunden ist (, wie auch der Titel ja schon sagt.)
Mein Opa ist dann ohne Vater, nur mit Frauen im Haushalt aufgewachsen und wurde
dementsprechend geprägt."
Wie bist du auf die
Idee bekommen? Was hat dich dazu bewegt sie zu verwirklichen?
Im Seminarkurs habe ich mir erstmal überlegt, welche meiner Großeltern ich behandeln möchte, weil ich eigentlich alle Geschichten an sich spannend fand. Aber irgendwie hat mich schlussendlich die Geschichte meines Opas am meisten gepackt und ich hatte den Eindruck, dass er auch am besten frei sprechen kann. Er interessiert sich außerdem auch voll für Geschichte, also für seine und die seines Vaters – das war natürlich praktisch. Lacht.
"Besonders bei den Interviews ist mir das aufgefallen, er hatte großen Spaß
daran den Film mit zu gestalten und seine Geschichte zu erzählen. Und diese
Rolle, also, dass du als Nachkriegskind ohne Vater aufwächst, ist schon sehr
tragisch und hat damals viele Kinder betroffen.
Ich fand es deshalb sehr beeindruckend wie mein Opa zu dem geworden ist, der er
jetzt ist - ohne Vater bzw. Vorbild. In meinen Augen hat er eine
bewundernswerte Vaterrolle erfüllt, von der ich gerne erzählen wollte."
Mit welchen Problemen wurdest du während der Produktion und Recherche konfrontiert?
"Ich würde nicht sagen, dass ich
jemals so richtige Probleme hatte, weil ich von meiner ganzen Familie in dem
Projekt unterstützt wurde, da auch sie sehr an der Geschichte interessiert
waren. Zusätzlich war es sehr emotional für meine Familie, besonders meinem Opa
und meiner Mutter ist es zwischendurch echt nahe gegangen.
Natürlich hatte ich aber zwischendurch häufig Probleme mit dem Schnittprogramm (schmunzelt),
aber auch da konnte ich immer auf jemanden zurückkommen, der mich
unterstützt hat oder dann gesagt hat 'Hey, probier‘ es doch mal so' “.
Wie hast du die
Preisverleihung erlebt?
"Ich war bei einem Freund und ich habe mit den anderen Nominierten in einer Zoom Konferenz gesessen, weil das große Festival wegen Corona abgesagt wurde. Allgemein war die Preisverleihung leider nichts so besonderes, weil es ja eigentlich in einem ganz anderen Maß stattgefunden hätte. Im nächsten Jahr wird es aber wahrscheinlich ein Nachtreffen geben."
Wie hat es sich
angefühlt als bekannt gegeben wurde, dass du gewonnen hast?
„Hä träum ich jetzt? Was ist passiert? Und dann habe ich erst einmal
geschrien. lacht
Es wurden auf jeden Fall Glückshormone ausgestreut. Ich war aber vor allem
total geschockt und baff, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Mein erster
klarer Gedanke war: „Oh mein Gott, ich muss es meinem Opa sagen!“ Er hat sich
dann auch total gefreut und einen seiner typischen Opa-Klaus-Sprüche
rausgelassen."
Und zwar?
„Das muss wohl an dem guten Protagonisten gelegen haben.“
Was fängst du jetzt mit dem gewonnenen Preisgeld an?
"Das, was davon übrig geblieben ist, werde ich für meine Reise nach dem Abitur
sparen oder für meinen Auto- und Motorradführerschein, mal sehen."
Inwiefern hat dich
deine Arbeit denn bewegt? Was hast du daraus gelernt?
"Die Arbeit war eine sehr
persönliche, eigentlich sogar mehr eine Identitätsfrage, auf die ich eine
Antwort gesucht habe. Natürlich weiß ich jetzt nicht zu 100% wer ich bin, denn
das ist meiner Meinung nach ein lebenslanger Entwicklungsprozess. Es hat mir
aber dabei geholfen zu verstehen, wer mein Opa ist und wie er aufwuchs, das hatte
ich vorher nicht wirklich realisiert, ich bewundere meinen Großvater einfach
sehr. Gelernt habe ich vor allem, dass die Prägung durch den eigenen Vater sehr
bedeutend ist, auf der anderen Seite finde ich es total krass was aus meinem
Opa ohne Vater geworden ist.
Für mich war ab einem bestimmten Zeitpunkt aber auch klar, dass ich diesen Seminarkurs nicht nur für eine Note mache, sondern für mich selber. Und dass ich auch gerade dabei bin heraus zu finden, wer ich bin. Besonders das etwa vier Stunden lange Interview mit meinem Opa hat einen Mehrwert und das nicht nur für mich, sondern vielleicht auch einmal für meine Kinder oder für meine Familie allgemein."
Im Rahmen des Seminarkurses Dokumentarfilm "METAMORPHOSEN. DASEIN IM WANDEL" im Schuljahr 2019/2020 hatte Sarah Kohlhase in einem beeindruckenden Dokumentarfilm die FG-Initiative zur Umbenennung des Heinrich-Rosenberg-Platzes vor unserer Schule begleitet und dokumentiert. Sarah war auch bei
der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 3. März 2020 der Stadt Freiburg
zugegen, auf der die Umbenennung nach Jahren intensiver politischer Diskussion schließlich beschlossen wurde. Im Beisein des Beauftragten
der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen
Antisemitismus, Dr. Felix Klein und des Bundestagspräsidenten a.D. Prof. Dr. Norbert
Lammert wurde sie nun für ihr Projekt AUF DER ANDEREN SEITE mit dem ersten Platz geehrt. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert. Die Hälfte des Preises stiftet Sarah an den kommenden Seminarkurs Dokumentarfilm am FG.
Beim bundesweiten Internetwettbewerb "denkt@g" unter Schirmherrschaft des Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert werden junge Menschen in ganz Deutschland dazu aufgerufen, sich mit der Erinnerung an Shoa und NS-Diktatur, aber auch mit aktuellen Fragen von Antisemitismus, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auseinanderzusetzen. Ausrichter des Wettbewerbs ist die Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.
Sarah hat sich sehr über die Wertschätzung in Berlin gefreut und berichtet vom Moment der Auszeichnung: "Ich
war zwar sehr aufgeregt, aber als mir dann Prof. Dr. Lammert gratulierte und
mich direkt fragte, wie mich dieses Projekt denn politisch geprägt habe, ging es
auch wieder. Ich erzählte von der hitzigen Gemeinderatssitzung und meinem
Gefühl der Machtlosigkeit dort oben auf der Empore und dass ich mich künftig
gerne mehr einmischen würde."
Bundeweit waren im Zeitraum 2020/2021 rund 50 Projekte eingereicht worden, die trotz der bleiernen Zeit des Pandemiestillstands von einem großen Engagement der jugendlichen Teilnehmer zeugen. Der Wettbewerb wurde vor zwanzig Jahren anlässlich des Holocaustgedenktages (27. Januar) ins Leben gerufen. Mit einem beeindruckenden zweieinhalbstündigen Festakt wurden insgesamt 14 jugendliche Preisträger geehrt und kamen anlässlich der Feierstunde in direkten Kontakt mit dem Bundestagspräsidenten a.D.
Teilnehmer des 'Seminarkurses Dokumentarfilm' des Friedrich-Gymnasiums wurden beim alle zwei Jahre veranstalteten Denkt@g-Wettbewerb der KAS mit Sarah Kohlhase (1. Platz, 2021), Jakob Ortmann (2. Platz, 2016), Elena Muggenthaler (2. Platz, 2014) und Maximilian Weibel (3. Platz, 2012) bereits viermal ausgezeichnet.
Gregor Delvaux de Fenffe
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