Besuch des KZ Struthof Natzweiler der Klassen 9B/C

„Der erste Ausflug nach Corona und dann in ein Konzentrationslager, eigentlich traurig, oder?“ fragte uns Frau Laibach nach Ankunft im einzigen deutschen Konzentrationslager auf französischem Boden, Natzweiler-Struthof. Doch was wirklich traurig und erschreckend war, war das, was wir unter Leitung der Geschichtslehrer unserer Klassen, Herrn Delvaux de Fenffe und Herrn Stifel, zusammen mit unserer Parallelklasse, der 9b, innerhalb der folgenden 3,5 Stunden erlebten.

Bereits auf der Hinfahrt erreichten uns erste Eindrücke über das Leben und Existieren im Straf- und Arbeitslager, was nicht nur an dem informativen selbstgestalteten Reiseführer durch das Gelände der 9B lag, sondern auch an der Fahrt selbst lag, für uns gefühlt weit weg von jeglicher Zivilisation. Wir fuhren für einen Tag nach Frankreich, und es stellte sich für einige die Frage, wie wir uns, besonders als Deutsche, richtig verhalten sollten - sind auch WIR schuldig? Auch wenn das vielleicht nicht ganz der Fall ist, so erklärte uns Herr Delvaux, sind wir für alle Nicht-Deutschen vor Ort dennoch die Nachkommen derer, deren Geschichte so viel Unmenschlichkeit und Hass über die Welt gebracht hatte., 

So stiegen wir also aus dem Bus und betraten dort von Regen und Kälte begleitet den vorderen modernen Museumskomplex. Doch kaum einen Schritt gegangen, hielt uns Herr Delvaux an und wies uns auf ein ‚unschuldig und unscheinbar‘ wirkendes Betonbauwerk hin, das noch nicht einmal auf dem eingezäunten Gebiet des Lages stand, der berüchtigte „Kartoffelkeller“ der SS, dessen Errichtung für die im Lager inhaftierten Menschen Demütigung und Folter bedeutet hatte.

Überhaupt, was bedeuteten hier Menschen? Was wir hier zu sehen bekamen, bewies, dass die SS die Häftlinge im Lager in keiner Weise wie Menschen behandelte.