KI in der Schule

Das Kollegium des Friedrich-Gymnasiums Freiburg hat sich in einer Gesamtlehrerkonferenz im Juli 2023 mit dem Thema „Künstliche Intelligenz im Unterricht“ beschäftigt. Nach einem Vortrag, einer KI-Tool-Erprobungsphase und der anschließenden Diskussion wurde beschlossen, dass alle FG-Lehrerinnen und -Lehrer einen datenschutzkonformen Account zur Nutzung von KI-Tools für den Unterricht erhalten. Die Lehrerinnen und Lehrer können innerhalb ihres FG-Accounts ein virtuelles Klassenzimmer eröffnen und dort je nach Bedarf verschiedene KI-Tools für Schülerinnen und Schüler freischalten. Die Lernenden erhalten über einen Link oder QR-Code Zugriff auf die ausgewählten KI-Werkzeuge. Der Schülerzugang kann zur Bearbeitung des jeweiligen Arbeitsauftrags sowohl im Unterricht als auch zu Hause genutzt werden.

Leitlinien des Kultusministeriums

Beim Einsatz von künstlicher Intelligenz im Klassenzimmer orientiert sich das Kollegium des Friedrich-Gymnasiums an den Empfehlungen des Kultusministeriums Baden-Württemberg: „KI muss aktiv im Schulunterricht behandelt werden, da die Schülerinnen und Schüler lernen müssen, mit dieser neuen Technologie umzugehen. […] Zudem werden Text-KI-Tools von Lehrkräften als methodisch-didaktische Werkzeuge verwendet.“ (Quelle: Homepage KM-BW vom 15.02.23).

DSGVO konforme Nutzung von KI-Tools im Unterricht

Die Nutzung der KI-Tools im Schulkontext erfolgt am Friedrich-Gymnasium datenschutzkonform über die Firma „fobizz“. Die Hamburger Firma schaltet sich über eine sogenannte API-Schnittstelle (Application Programming Interface) zwischen ChatGPT und dem Friedrich-Gymnasium: Die Prompts aus dem Unterricht gehen an den Server von fobizz, wo Informationen wie die IP-Adresse abgeschnitten und dann an ChatGPT weitergeleitet werden. ChatGPT bearbeitet den Prompt und sendet die Antwort an den fobizz-Server zurück. Dieser fügt den KI-generierten Text schließlich in den ursprünglichen Chat ein. Personenbezogene Daten dürfen dabei von den Schülerinnen und Schülern nicht in die Prompts eingegeben werden. Die Anwendung ist somit DSGVO konform.

Weitere Informationen zum Datenschutz durch den Anbieter (pdf-Dokument)

Funktion des virtuellen KI-Klassenzimmer

Der Lehrer oder die Lehrerin eröffnet über seinen persönlichen FG-Account bei fobizz ein virtuelles KI-Klassenzimmer, das je nach Aufgabenstellung entweder 24 Stunden oder 7 Tage (für Hausaufgaben) genutzt werden kann. Im virtuellen Klassenzimmer können durch die Lehrkraft einzelne oder mehrere KI-Tools für die Klasse freigegeben werden.

Zur Auswahl stehen derzeit (Stand 07/2023):

• KI-Assistenz für Texte (ChatGPT)

• KI-Assistenz für Bilder (Dall-E)

• KI-Assistenz für Personen

• KI-Assistenz für Sprache

• KI-Assistenz für Dokumente

• Kollaborativer Texteditor mit KI-Copilot

Der Zugriff der Lernenden auf das KI-Klassenzimmer erfolgt mit einem QR-Code (über den Beamer im Klassenzimmer) oder mit einen Link zum fobizz-Server (gesendet über die Schülerinnen und Schüler-FG-Mailadresse).

Zur Anmeldung und der späteren Zuordnung der Lernenden im virtuellen Klassenzimmer müssen diese die ersten drei Buchstaben des Vornamens (keine E-Mail-Adresse) eigegeben. Die Lehrkraft kann in ihrem Account verfolgen, welche Aktivitäten die Lernenden in ihren individuellen Zugängen ausführen und so den Arbeitsauftrag mit Hinweisen unterstützen. Alle Schülerinnen und Schüler-Accounts werden je nach gewählter Zugriffszeit nach 24 Stunden oder 7 Tagen automatisch gelöscht.

KI in der Schule
KI in der Schule

Lernen mit KI / über KI / durch KI / ohne KI und trotz KI

Im Unterricht am Friedrich-Gymnasium Freiburg werden je nach Fach, Klassenstufe und Thema die Vielfalt der Möglichkeiten des Einsatzes von KI anhand des Modells der „fünf Dimensionen“ (Falck 2023) berücksichtigt:

1. Lernen mit KI

Lernende benötigen Anwendungs- und Strategiewissen, wie sie KI-Werkzeuge aktiv zur Unterstützung ihrer eigenen Lernprozesse einsetzen können.

2. Lernen über KI

Lernende benötigen Wissen darüber, wie KI funktioniert, wo ihre Grenzen liegen und welche sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ethischen Dimensionen zu beachten sind.

3. Lernen durch KI

Lernende können durch adaptive Lernsysteme wie durch Korrektur und Feedback in ihren eigenen Lernprozessen (je nach Lernstand) unterstützt werden.

4. Lernen ohne KI

Lernende sollten auch weiterhin die Möglichkeit haben, schulische Bildungsprozesse zu durchlaufen, die nicht von Smartphones, Tablets und Computern dominiert werden.

5. Lernen trotz KI

Lernende brauchen Reflexions- und Diskussionsmöglichkeiten sowie Antworten auf die Frage, warum sie lernen sollen, was die Maschine besser kann.

SWR Aktuell: Freiburger Gymnasium arbeitet mit ChatGPT im Unterricht

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