01.08.2012
Seminarkurs Dokumentarfilm 2010/2011
Ein Jahr lang haben sich Oberstufenschüler zwischen 17 und 18 Jahren intensiv in einem Seminarkurs mit der medialen Konstruktion von Geschichte im Film befasst. Sie haben Geschichte im bewegten Bild angesehen, analysiert, diskutiert.
Sie haben eigenständig jede/r für sich einen historischen Gegenstand recherchiert, dokumentiert und als filmische Dokumentation realisiert.
Der Seminarkurs war ausgerichtet an folgenden Leitlinien:
» Phänomen Geschichte: Wie lässt sich kollektives und individuelles Erinnern
als Geschichte fassen?
» Konstruktion von
Geschichte im Film – Macher, Mittel, Möglichkeiten
» Wie wird Geschichte im Film erinnert? Wie lässt sich
Geschichte im bewegten Bild aufarbeiten?
» Filmhistorie der
Geschichtsdokumentation
» Wie wird zeitgenössisch Geschichte in Film/Fernsehen
behandelt, wie wurde Geschichte in Film/Fernsehen in früheren
Zeiten umgesetzt?
Der Seminarkurs MEDIALE KONSTRUKTION VON GESCHICHTE war zugleich
Workshop. Die Schüler befasst sich mit der "Grammatik der filmischen Sprache" und
lernten ihre Anwendung im Kontext der Aufarbeitung von Erinnerung im Film. Nun
sollte Film konzeptionell erarbeitet und selbständig umgesetzt werden.
In mehreren, teils außerschulischen Projekten lernten
die Schüler Recherche und Umgang mit geschichtlichen Quellen und ihre
fernsehjournalistische Aufbereitung.
Die Projekte (im Folgenden einzeln skizziert) umfassten Recherchen im Stadtarchiv Freiburg, den Besuch des Schülerradiotags in Stuttgart (Training der auditiven Umsetzung), die Interviewsituation an der Schule mit einem live referierenden Zeitzeugen der DDR, den Besuch des saarländischen Weltkulturerbes „Völklinger Hütte“, der nach fernsehjournalistischen Maßstäben in Reportagen festgehalten wurde und das intensive Werkstattgespräch mit einem Macher des Geschichtsfilms, mit Dr. Thomas Fischer, dem langjährigen Leiter der Redaktion Geschichte des SWR Baden-Baden.
Die Schüler recherchierten, dokumentierten und
erarbeiteten selbständig ein eigenes, selbst gewähltes geschichtliches Thema,
das regionalgeschichtlich angelehnt sein konnte. Sie untersuchten und
skizzierten den historischen Gegenstand in einer schriftlichen
Seminarkursarbeit. In dieser Geschichtsarbeit erörterten und
skizzierten sie außerdem die filmische Umsetzung ihres Themas.
Die Schüler filmten, realisierten, und produzierten schließlich eigenständig nach präzisen Vorgaben und auf Basis der Seminarkurskenntnisse ihr Thema in einer filmischen Dokumentation von ca. 12 – 15 Minuten Länge. Mit viel technischer Improvisation, im schuleigenen Schnittraum und in kursinternen Filmschnitt-Tutorials, schließlich dank der Ausstattung mit Filmequipment durch das Freiburger Kreismedienzentrum haben die Schüler mit hoher Einsatzbereitschaft bemerkenswerte Produktionen bewerkstelligt. Die Dokumentationen werden auf den nachfolgenden Seiten in von den Schülern verfassten Abstracts (Pressetexten) vorgestellt.
Badische Zeitung vom 17.12.2011: Der schwierige Weg vom Konsumenten zum Macher
Badische Zeitung vom 29.01.2013: Maximilian Waibel ist "Denktag"-Preisträger 2013
Auszeichnung beim Bundesfestival Video 2013 für Maximilian Waibel
FG gewinnt Förderpreis auf 12. SchülerFilmForum Freiburg
Die Stiftung „Medienkompetenz Forum Südwest
2011“ hat die zehn Arbeiten des Seminarkurses "MEDIALE KONSTRUKTION VON GESCHICHTE" mit dem Förderpreis
Medienpädagogik ausgezeichnet.
Ein Beitrag von Philipp Backes.
| FG.TV 2011-2012 |
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